Sonntag, 4. Juli 2010

Die beste Sause Thailands- SONGKRAN

Songkran ist das traditionelle thailändische Neujahrs-Wasserfest, das am 13. April jeden Jahres beginnt und je nach Region von drei Tagen bis zu einer Woche dauert.

Obwohl Thailand 1940 das Neujahr offiziell auf den 1. Januar legte, um mit der westlichen (Geschäfts)welt zu harmonieren, ist das traditionelle Songkran Fest immer noch Nationalfeiertag in Thailand und wird auch dementsprechend zelebriert.

Das Wort Songkran bedeutet im Sanskrit "Bewegung" oder "Veränderung".
Die Tradition geht auf die vor-buddhistischen Rituale der Frühlingsfeste zurück, wo das Umherspritzen von Wasser als ein Glückssymbol verstanden wurde, um ausreichenden Regen für das Getreide zu erhalten. Später wurde es auch zur religiösen Tradition die Bildnisse von Buddha einmal jährlich zu bespritzen um sie damit zu reinigen.
Auch bei heutigen Songkran Paraden sieht man noch des öfteren eine Buddahfigur auf einem Wagen die von der Menge mit Wasser bespritzt wird.

Neben all diesen geschichtskulturellen Aspekten ist Songkran jedoch einfach auch nur die beste Sause Thailands. Kleine Kinder, alte Omas, Mamas, Papas, einfach jeder ist auf den Straßen um mit Wasserpistolen, Eimern, Kübeln, grundsätzlich alles was sich dazu eignet Wasser zu transportiern, auf den nächstbesten loszugehen. Glaube ja nicht du wirst als Ausländer oder "Fotograf" verschont, also Handy und Kamera immer in einem wasserdichten Beutel bei sich tragen.

Die Khao San Road in Bangkok verwandelt sich jedes Jahr in ein Schlachtfeld, Touristen und Thais als Wassersoldaten, jeder auf sich gestellt. Hier geht man (solange die Energie reicht) immer in einem Kreis, die eine Hälfte ist die "Waschstrasse", die andere ist die "Puderstrasse". Beide sind selbsterklärend. In Chiang Mai kann der Karneval sogar bis zu einer Woche dauern und an der Patong wird er in exzessivster Leidenschaft gefeiert.

Als ich das erste Mal Songkran erleben durfte, befand ich mich erst zwei Wochen im Land und kannte davon nur vom Hörensagen. Als der erste Nachmittag der Feier zu Ende war, und ich mich zur Arbeit begeben sollte, merkte ich erst wie betrunken ich war, erschien aber selbstverständlicherweise. Für ca. ein Drittel des restlichen Personal war das aber nicht so selbstverständlich und kamen erst gar nicht zur Arbeit. Unglaublich mit welcher Euphorie da gefeiert und getrunken wurde und dann plötzlich, wenn man vom bunten Treiben wieder an einen ruhigen Ort kommt und sich konzentrieren sollte fällt einem erst sein Zustand auf.
An einem anderen Mal kam ich gerade mit Sack und Pack mit dem Flieger in Bangkok an, auch ein schlecht gewählter Zeitpunkt wie sich herausstellen sollte.

Dienstag, 29. Juni 2010

Aberglaube in Thailand

Bestimmt ist dir als Thailand- Reisender oder Expat schon aufgefallen wie ausgeprägt der Hang zum Abergläubischen in der thailändischen Kultur verankert ist. Eine Vielzahl der Aberglauben sind quasi Versuche böse Geister ausser Gefecht zu setzen und die Hilfe der guten Geister zu gewinnen. Die Thais haben Respekt, ja geradezu Angst vor Ihren "phi" (Geister), man sollte daher nicht darüber scherzen.
Nachfolgend werde ich euch einige der populärsten Aberglauben vorstellen:

Laut Thai Aberglauben, hat man Glück, wenn man die richtige Farbe am richtigen Tage traegt. Die "Wochenfarben" sind Gelb (Montag), Rosa (Dienstag), Grün (Mittwoch), Orange (Donnerstag), Blau (Freitag), Purpur (Samstag) und Rot (Sonntag).
Die Farbe Schwarz ist für Trauer und Beerdigungen vorbehalten und gilt vor allem nach Auffassung älterer Thais als Ungluecksfarbe.

Desweiteren gibt es Aberglauben bei Zahlen und phonetisch verwandten anderen Worten in der thailändischen Sprache. Neun ist beispielsweise eine Glückszahl, weil das thailändische Wort für "Neun" wie das Wort für "überschreiten, darüber hinausgehen, übertreffen" klingt. Andererseits ist "sechs", die Zahl neun auf den Kopf gestellt, eine Unglückszahl, weil das Thai-Wort für "sechs" ähnlich wie das Wort für "fallen" klingt.

Kindern nach der Geburt einen Spitznamen zu geben ist eine Tradition, die in dem Glauben wurzelt, dass böse Geister Macht über eine Person gewinnen können, wenn Sie dessen richtigen Namen wissen. Die Verwendung von Nicknames soll die Geister verwirren und so die Kinder und ihre rechtlichen Namen "sichern".

Ein anderer Aberglaube über Geister und Gespenster besagt, dass wenn man sich bückt und zwischen seinen Beinen hindurchschaut, einen Geist sehen wird. Oder der Glaube, dass Hunde, die ohne erkennbaren Grund Heulen gerade wirkliche Gespenster sehen. sehen.

Kleine "Geisterhäuser" (San Phra Prom) werden zu jedem neu gebauten Haus errichtet. Sie sollen dem Geist eine Art Ersatzunterkunft bieten, der ja beim Bau des Wohnhauses verscheucht wurde und nicht erzürnt werden sollte. Der Hauseigentümer stellt auch täglich Essen und Trinken für den "Untermieter" bereit.

Einige Aberglauben haben Pendants in der westlichen Kultur. Zum Beispiel die Idee, dass unter einer Leiter hindurchzugehen Pech bringt, scheint ja auch bei uns durchaus bekannt zu sein. Auch ein Messer(set) zur Hochzeit zu schenken, sollte hüben wie drüben vermieden werden. Der skurille Aberglauben, dass es Pech bringt sich Mittwochs die Haare zu schneiden, hat jedoch keine westlichen Paralellen.